Mein Leben mit ALS

2012

Jänner - Juni:

In den ersten Monaten des Jahres 2012, kurz vor meinem 50. Geburtstag, bemerkte ich in meinem Körper Veränderungen.

  • Treppensteigen wurde ungewohnt anstrengend, als würde die Erdanziehung immer stärker werden.
  • Schriftbild an der Schultafel veränderte sich - ich schrieb "bergab"
  • Häufig fielen mir kleine Gegenstände (Tafelkreide und Stifte) aus der Hand
  • Die Muskulatur des Daumenballens in der rechten Hand ging sichtbar zurück
  • Muskelzuckungen in den Waden
  • Häufige Krämpfe der Beine in der Nacht


Juni:

  • Untersuchung beim Neurologen; Überweisung für weitere neurologische Untersuchungen
  • SMZ-Ost: Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, CTR der Wirbelsäule: Verdacht Bandscheibenvorfall oder Karpaltunnelsyndrom, Oberarzt legt sich auf Bandscheibenvorfall fest und schließt aus, dass es sich um ALS handelt. Erleichterung und Zweifel halten sich die Waage
  • Neurologe ist nicht dieser Meinung und organisiert für mich ein Bett im AKH für weitere Untersuchungen


August:

  • 9 Tage AKH, Untersuchungen um ALS auszuschließen. Möchte Klarheit haben, um ohne Belastung ins neue Schuljahr zu starten.
  • 23. 8. 2012: Ein Tag der mein Leben auf den Kopf stellte: Diagnose ALS

Betroffenheit bei mir und meinen Angehörigen

Gedanken


September:

  • Start in ein neues Schuljahr. Gespräch mit meinem Direktor, dass ich nach dem Schuljahr 2012/13 das Amt des Klassenvorstandes zurücklege und dass abhängig vom Krankheitsverlauf ein vorzeitiges Ende meiner Unterrichtstätigkeit jederzeit notwendig ist.


Oktober - Dezember:

  • Kontrolluntersuchungen im AKH mit immer wieder anderen Ärzten. Brauche als ALS-Patient eigentlich keine Behandlung sondern Betreuung und Begleitung - bin unzufrieden.
  • Weihnachten 2012: Große psychische Belastung: Wie wird es 2013 sein? Werde ich noch Gitarrespielen können? Familie gibt mir aber Halt und lässt mich positiv in die Zukunft blicken: Ich werde bis zum Lebensende von ihnen "getragen".