Forschung und Therapie

Forschung

In der ALS-Forschung unterscheidet man 3 Ebenen:

  • Die Grundlagenforschung hat zum Ziel, die Ursachen und die Abläufe einer Krankheit zu ermitteln. Trotz hoher Spendergelder bei der "Ice bucket challenge" im Jahr 2014 wird es noch viele Jahre dauern bis man die Auslöser der Krankheit gefunden hat. Die ALS Foundation http://www.alsa.org/ in Amerika ist im Bereich der Grundlagenforschung führend und arbeitet weltweit mit verschiedenen Kliniken zusammen. Überblick der weltweiten Forschungszentren: http://www.alsa.org/research/research-we-fund/
  • Die klinische Forschung versucht neue Medikamente und Behandlungsverfahren zu entwickeln, um die Krankheit zu verlangsamen oder ganz zu heilen.
  • Bei der Versorgungsforschung wird versucht, bereits zugelassene Medikamente und Behandlungsmethoden anderer Krankheiten bei ALS einzusetzen, um die Lebensqualität zu erhöhen und krankheitsbedingte Probleme (Krämpfe, Atemnot, Spastiken, ...) zu behandeln.



Therapie:

  • Da die Ursache der Krankheit nicht erforscht ist, gibt es bis heute keine heilende Therapie der Krankheit. Einzig Rilutek® zeigte in vier internationalen Studien einen geringen Effekt auf den Krankheitsverlauf. Die heutige Anwendung besteht darin, Riluzol sofort (und nicht erst nach 2,5 Jahren der Erkrankung) einzusetzen und über die gesamte Erkrankungszeit (und nicht nur 18 Monate) zu nehmen. Vor diesem Hintergrund ist Riluzol als Basismedikation sinnvoll.
  • Bei ALS kommt es abhängig vom Krankheitsverlauf zu vielen Begleitsymtomen wie Speichelfluss, Schlafstörung, Angstzustände, Muskelkrämpfe, Spastiken, Atemprobleme und Schmerzen. Einen guten Überblick der eingesetzten Medikamente findet man auf der Homepage der Charite Berlin:

 http://www.als-charite.de/home/behandlung/medikamente/

Studien:

  • Weltweit gibt es eine Reihe von klinischen Studien, die die Wirksamkeit von Medikamenten bei ALS ermitteln sollen. Bei keinem der getesten Medikamente wird eine Heilung erwartet. Die Hoffnung liegt darauf, mit ihnen den Krankheitsverlauf deutlich zu verzögern.
  • Die Teilnahme an einer Studie ist für ALS-Patienten eine Möglichkeit, frühzeitig von einem neu entwickelten Medikament zu profitieren. Natürlich ist die Einnahme eines wenig erprobten Medikamentes immer ein Risiko.
  • In Österreich gibt es keine laufenden Studien.
  • Hier finden Sie aktuelle Studien der Charité Berlin.